In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stehen Pädagogen in Kindertagesstätten, Schulen und Freizeiteinrichtungen oft vor vielfältigen Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen betrifft verhaltensauffällige Kinder. In diesem Blogbeitrag möchten wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen und gleichzeitig aufzeigen, wie die Schemapädagogik eine wertvolle Unterstützung für Pädagogen sein kann, um diesen Kindern effektiv zu helfen, z.B. in Hinsicht auf Emotionskontrolle.

Verhaltensauffällige Kinder verstehen

Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern können sich auf unterschiedliche Weisen zeigen. Es kann sich um Aggressivität, Rückzug, Unaufmerksamkeit, Impulsivität oder andere Verhaltensmuster handeln, die den pädagogischen Alltag erschweren. Doch hinter diesen Verhaltensweisen verbirgt sich oft mehr, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Verhaltensauffällige Kinder haben oft tiefer liegende Ursachen für ihr Verhalten, die verstanden werden müssen, um angemessen darauf reagieren zu können.

Die Schemapädagogik als Ansatz

Die Schemapädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der sich genau dieser Herausforderung stellt. Sie basiert auf dem Konzept der “Schemata” – tief verwurzelte Denkmuster und Überzeugungen, die das Verhalten eines Kindes prägen. Diese Schemata können positiv oder negativ sein und haben oft ihren Ursprung in frühkindlichen Erfahrungen. Die Schemapädagogik setzt an diesem Punkt an und zielt darauf ab, die negativen Schemata zu erkennen, zu verstehen und durch positive Alternativen zu ersetzen.

Wie die Schemapädagogik helfen kann

Die Schemapädagogik bietet Pädagogen eine wertvolle Möglichkeit, verhaltensauffällige Kinder besser zu verstehen und angemessen zu unterstützen. Hier sind einige Wege, wie die Schemapädagogik in der Arbeit mit diesen Kindern hilfreich sein kann:

1. Verständnis für die Hintergründe entwickeln:

Die Schemapädagogik hilft Pädagogen dabei, die möglichen Ursachen für das Verhalten verhaltensauffälliger Kinder zu erkennen. Dieses Verständnis ermöglicht es, empathischer und gezielter auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen.

2. Förderung positiver Schemata:

Durch gezielte pädagogische Interventionen können negative Schemata allmählich durch positive ersetzt werden. Pädagogen lernen, wie sie ein unterstützendes Umfeld schaffen können, in dem Kinder ihre Selbstkompetenzen entwickeln können.

3. Aufbau von Beziehungen:

Die Schemapädagogik betont die Bedeutung vertrauensvoller Beziehungen zwischen Pädagogen und Kindern. Eine positive Beziehung kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl des Kindes zu stärken und sein Verhalten positiv zu beeinflussen.

4. Einbeziehung der Familie:

Die Schemapädagogik kann auch Eltern einbeziehen, um eine ganzheitliche Unterstützung für das Kind sicherzustellen. Eltern lernen, wie sie zu Hause positive Schemata fördern können.

Fazit

Die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern ist anspruchsvoll, aber auch äußerst wichtig. Die Schemapädagogik bietet Pädagogen wertvolle Werkzeuge, um diesen Kindern zu helfen und ihre Entwicklung positiv zu beeinflussen. Indem wir die tiefer liegenden Ursachen für das Verhalten verstehen und gezielt positive Schemata fördern, können wir einen entscheidenden Beitrag zur individuellen Entwicklung dieser Kinder leisten.

Veröffentlichungen

Empathen, Einzelgänger, Schauspieler und Perfektionisten im Klassenraum: Ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte

Guter Unterricht braucht Beziehungen:

Schemapädagogik – ein Ansatz zum Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern

“Ich beende den Unterricht, nicht die Klingel!”: 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt

„Gar nichts muss ich!“: Mit narzisstischen Schülern kompetent umgehen 

Achterbahnfahrten im Klassenraum: Konstruktive Zugänge finden zu Schülerinnen und Schülern mit Borderline-Persönlichkeit

Beziehungsgestaltung und Ressourcenförderung im Jugendheim Lory: Ratgeber Schemapädagogik in der stationären Jugendhilfe