Liebe Kolleginnen und Kollegen und angehende und bereits zertifizierte Schemapädagoginnen und Schemapädagogen! Ich möchte am letzten Tag des Jahres kurz zurückschauen und das “frohe Neue” optimistisch ins Visier nehmen.

Rückblick 2023

Vor zwei Wochen hat die letzte Ausbildungs-Gruppe, 9. Durchgang, die Weiterbildung zur Schemapädagogin bzw. zum Schemapädagogen erfolgreich abgeschlossen. Ein inspirierender Abschluss. Tolle Transferarbeiten, Kolloquien, anregende Gespräche, eine klasse Abschlussveranstaltung in der Schnitzelhütt hier in Worms-Mitte, ein Steinwurf entfernt. Die Chemie hat absolut gestimmt, und wir werden einen Anschlusstag spätestens Mitte nächsten Jahres durchführen, an dem die Teilnehmer*innen die Anwendung der neuen Methoden reflektieren werden.

Ein weiteres Highlight war der Relaunch meiner Homepage am 12. Dezember. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit hat Ella Hinkel sich die Mühe gemacht. Ich bin begeistert! Die Version 1.0 entstand 2001 … Da war eine Überarbeitung bzw. Anpassung dringend notwendig.

Ein weiteres Highlight war im November die Veröffentlichung der Monografie “Ich beende den Unterricht, nicht die Klingel!” 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt. In diesem Buch werden erstmals 12 bekannte Persönlichkeitsstile auf die Lehrerschaft transferiert und schemapädagogisch reflektiert. Wird auch wieder ein Ladenhüter, so wie es aussieht, obwohl das Thema hochrelevant ist. Wir Lehrer*innen sind offensichtlich nicht so sehr interessiert an der Innenschau. So what …

Ausblick 2024

Zunächst einmal möchte ich auf die 2. Fachtagung Schemaarbeit hinweisen, die am 26. September in Zürich stattfinden wird. Den Flyer könnt ihr einsehen, wenn ihr auf diesen Link klickt. Ich werde nicht dabei sein, sondern dann vor meiner Klasse stehen. Dominik Aebersold, der im Jugendheim Lory beschäftigt ist, wird die Vorstellung der Arbeitsweisen der Schemapädagogik in der stationären Jugendhilfe übernehmen.

Projekt 1: Podcast

Eine echte Herzensangelegenheit ist der Start und hoffentlich auch die Forführung des ersten Schemapädagogik-Podcasts überhaupt. Unterstützt werde ich dabei von André und Martina. Wir reden frei Schnauze über unsere alltäglichen Erfahrungen mit der Schemapädagogik im privaten und beruflichen Bereich. Außerdem führen wir in die Grundbegriffe ein. Wichtig wird die Theorie-Praxis-Verzahnung sein. Eins kann ich schon mal versprechen: Es wird lustig, fachlich, sachlich, ironisch usw. Ich freue mich darauf!

Projekt 2: Schemapädagogik-Weiterbildung – Start im Mai

Dann steht wie jedes Jahr aufs Neue die nächste Weiterbildung an, den Flyer könnt ihr einsehen hier. Noch 5 Plätze sind aktuell frei. Ihr wisst schon: Der frühe Vogel fängt … usw. Wie immer wird es um die Schematherapie gehen, um Persönlichkeitsstile und -störungen, um Innenschau, Übertragung und Gegenübertragung, die Beziehungsebene. Kurzum: es wird gut!

Projekt 3: Schemapädagogische Elternarbeit in Schule und Sozialer Arbeit

Aktuell arbeite ich (wie immer) an einer neuen Schemapädagogik-Monografie, die, wie die letzten drei Projekte auch, bei LIT erscheinen wird, und zwar voraussichtlich im nächsten November. Das Geleitwort wird der grandiose Armin Krenz verfassen! Der voraussichtliche Titel lautet: Gute Elternarbeit braucht Beziehungen: Schemapädagogik mit herausfordernden Eltern in Schule und Sozialer Arbeit.

Die Inhaltsstruktur steht, die ersten 40 Seiten sind getippt; und auch der Klappentext hat seine Form gefunden. Hier ist er schon mal, falls es jemanden interessieren sollte:

In diesem Buch werden gut erforschte Erziehungs- und Persönlichkeitsstile, ihre Ressourcen und potenziellen nachteiligen Effekte beispielhaft dargestellt – und wie sie sich im Alltag in Bezug auf das Bild vom Kind, die Kommunikationspräferenzen, elterlichen Erwartungen und typischen Erziehungsmittel charakterisieren. In extremer Form können Erziehungsstile entwicklungspsychologische Defizite und maladaptive Schemata aufseiten des Kindes bzw. Jugendlichen generieren, die imstande sind, die subjektive Selbst-, Fremd- und Beziehungswahrnehmung stark negativ und nachhaltig zu verzerren. Grundlagen sind u.a. das DSM-V und die ICD-11. Thematisiert werden folgende pädagogische Haltungen auf Elternseite: gewissenhaft (zwanghaft), selbstbewusst (narzisstisch), fürsorglich (dependent-aktiv), dramatisierend (histrionisch), wachsam (paranoid), lässig (passiv-aggressiv), herausfordernd (antisozial), distanziert (schizoid), sprunghaft (emotional instabil), anhänglich (dependent), aggressiv (sadistisch), zurückhaltend (selbstunsicher). Zudem werden je Erziehungsstil methodische Impulse im Sinne der Schemapädagogik für die Elternarbeit in Schule und Sozialer Arbeit ausgeführt, die eine stabile und sichere Eltern-Kind-Bindung bahnen und fördern sollen.

Conclusio

Ich wünsche euch einen guten Rutsch in 2024, einen top Start, frohes Schaffen und viele Erfolgsmomente, viel Optimismus, den sollte man nicht verlieren. Bis dann, lG

Veröffentlichungen

Empathen, Einzelgänger, Schauspieler und Perfektionisten im Klassenraum: Ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte

Guter Unterricht braucht Beziehungen:

Schemapädagogik – ein Ansatz zum Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern

“Ich beende den Unterricht, nicht die Klingel!”: 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt

„Gar nichts muss ich!“: Mit narzisstischen Schülern kompetent umgehen 

Achterbahnfahrten im Klassenraum: Konstruktive Zugänge finden zu Schülerinnen und Schülern mit Borderline-Persönlichkeit

Beziehungsgestaltung und Ressourcenförderung im Jugendheim Lory: Ratgeber Schemapädagogik in der stationären Jugendhilfe