Die Persönlichkeit bestimmt die Berufsrolle (mit). So ist das natürlich überall, auch in Bezug auf die Tätigkeit als Lehrkraft bzw. den Unterrichtsalltag. Nach Hattie und Co. wissen wir: Die Persönlichkeit, die vor den Schüler*innen steht, hat maßgeblich Einfluss auf den Unterrichtserfolg sowie auch -misserfolg. Hierzu habe ich kürzlich ein neues Buch veröffentlicht. Titel: siehe oben.

Was macht mich als Lehrkraft persönlichkeitsspezifisch aus?

Gute Frage. Zunächst einmal mein Charakter, mein Bild vom Schüler, meine Vorstellung bzgl. eines “guten Unterrichts”. Dann geht es auch darum, wie ich mich auf das Unterrichtsjahr vorbereite, welchen ersten Eindruck ich (bewusst? unbewusst?) generiere und, vor allem, wie ich auf der Beziehungsebene mit den Schüler*innen umgehe, Leistungsnachweise gestalte, Beratungsgespräche führe usw. 

“Ich bin halt so!”

Trotz der offensichtlichen Unterschiedlichkeit aller Beteiligten im Lehrerzimmer lässt sich feststellen, dass jede Persönlichkeit in sich relativ stabil ist in Hinsicht auf die Beantwortung der Kernfrage, die i.d.R. so lautet: “Warum bist du so und so im Unterricht?” Unser Classroom Management wird gemäß unserer Persönlichkeit gestaltet. Es geht gar nicht anders.

Verschiedene Unterrichtsstile

In Ich beende den Unterricht, nicht die Klingel!” 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt werden 12 “Typen” beschrieben, in denen sich jede Lehrkraft irgendwo wiederfindet. Alle Stile haben Vorteile, in extremer Form auch Nachteile.

Fazit

Das Hauptziel des Buchs lautet: Förderung der Selbsterkenntnis! Diesbezüglich gibt es leider nur wenige wissenschaftlich haltbare Bücher, genauer gesagt, es gibt zu dieser Thematik auf dem Markt nur ein einziges für Lehrkräfte, nämlich das oben genannte. Wer sich für das Thema interessiert, dem sei folgende weiterführende Literatur empfohlen:

1. Fiedler/Herpertz: Persönlichkeitsstörungen (5. Aufl.). Weinheim u. Basel: Beltz.

2. Oldham/Morris: Ihr Persönlichkeitsportrait (8. Aufl.). Hohenwarsleben: Westarp.

 

 

Veröffentlichungen

Empathen, Einzelgänger, Schauspieler und Perfektionisten im Klassenraum: Ein schemapädagogischer Praxisratgeber für Lehrkräfte

Guter Unterricht braucht Beziehungen:

Schemapädagogik – ein Ansatz zum Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern

“Ich beende den Unterricht, nicht die Klingel!”: 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt

„Gar nichts muss ich!“: Mit narzisstischen Schülern kompetent umgehen 

Achterbahnfahrten im Klassenraum: Konstruktive Zugänge finden zu Schülerinnen und Schülern mit Borderline-Persönlichkeit

Beziehungsgestaltung und Ressourcenförderung im Jugendheim Lory: Ratgeber Schemapädagogik in der stationären Jugendhilfe